Erfoklgreiche Rehkitzrettung 2024
In den Monaten Mai/Juni werden jährlich die Rehkitze geboren. Diese werden in den ersten Lebenswochen im hohen Gras abgelegt. Völlig geruchlos und außerdem noch gut getarnt, sind sie hier ideal vor Fressfeinden geschützt. Zur selben Zeit werden aber auch viele Wiesen, zur Gewinnung von Heu und Silo, gemäht. Die darin versteckten Kitze werden dann oft vom Schneidwerk der Mähwerke zerstückelt, und gehen qualvoll ein. Um dieses unnötige Leid zu verhindern, hat sich die Kreisjägerschaft Bad Salzungen entschieden eine Wärmebilddrohne zur Kitzrettung anzuschaffen. Mit dieser Drohne wird die Wärmestrahlung der Kitze lokalisiert. Diese werden dann aus den Wiesen getragen und sind somit gerettet. Die Kosten der Drohe von ca. 7000€ können zu 60% vom Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung gefördert werden. Der Rest sollte über Mitgliedsbeiträge der ca. 470 Mitglieder der Kreisjägerschaft Bad Salzungen e.V. finanziert werden.
Grundvoraussetzung war, neben einem bewilligtem Förderantrag, das Finden geeigneter Drohnenpiloten. Diese Personen müssen über ein gewisses technisches Knowhow verfügen sowie einen Drohnenführerschein besitzen. Ebenso muss Bereitschaft und Zeit vorhanden sein, während der Wiesenmahd im Mai-Juni entsprechende Wiesenflächen abzufliegen. Da die Wärmebildtechnik vor Sonnenaufgang am besten funktioniert finden die Einsätze idealerweise in den frühen Morgenstunden statt.
Als sich drei Mitglieder der Kreisjägerschaft Bad Salzungen (Wilfried Bleisteiner aus Oechsen, Sebastian Fischer aus Geismar und Florian Pagel aus Borsch) bereiterklärten ein Einsatzteam zu bilden, konnte ein entsprechender Förderantrag gestellt werden. Dieser wurde bewilligt und die Drohne vom Typ DJI Mavic3 Thermal ausgeliefert.
Mitte Mai ging es nun mit den ersten Einsätzen los. Aufgrund des schlechten Wetters wurde in der zweiten Maihälfte kaum gemäht, dafür ging es ab Anfang Juni richtig rund. Die Einsätze fanden hauptsächlich im Bereich der Gemeinden Geisa, Buttlar und Schleid statt. Fast täglich war Drohne ab 05:00 Uhr morgens im Einsatz. In ca. 40 Stunden reiner Flugzeit, konnten über 500ha Wiesenflächen abgesucht werden. Die komplette Einsatzzeit liegt bis jetzt bei über 90 Stunden und wird von den Drohnenpiloten ehrenamtlich geleistet.
Das Ergebnis übertraf unsere Erwartungen bei weitem. Zwischen dem 13.05.2024 und 13.06.2024 konnten bei 31 Einsätzen 83 Rehkitze gefunden werden, von denen ein Großteil sicher den Mähwerken zum Opfer gefallen wäre.
Florian Pagel